Pressemitteilung
Wer Journalist:innen angreift, greift uns alle an
Screenshot MDR Thüringen-Journal
Erneut haben Demonstranten aus dem Umfeld einer AfD-Kundgebung Journalist:innen attackiert. Im Rahmen einer Demonstration am Samstag (29.04.2023) in Erfurt, kam es zu Bedrohungen und auch Angriffen gegen mehrere Thüringer Medienvertreter:innen. Der Reporter Fabian Klaus hat davon auf seinem Twitteraccount berichtet. Glücklicherweise konnte das Sicherheitspersonal, welches ihm der FUNKE-Verlag zur Seite gestellt hatte, Schlimmeres verhindern.
„Wenn Journalistinnen und Journalisten befürchten müssen, auf Demonstrationen angegriffen zu werden, gibt es keine unabhängige Berichterstattung mehr”, so die Vorsitzende des DJV-Thüringen, Heidje Beutel. „Gewalt und Bedrohungen gefährden die Pressefreiheit. Dass Kolleginnen und Kollegen ihren Beruf nur noch mit Security an ihrer Seite ausüben können, ist eine verheerende Entwicklung in unserem Land.“
“Die Angriffe vom Samstag zeigen einmal mehr, wie unabdingbar die Sensibilisierung der Polizeikräfte für den Journalismus ist”, ergänzt DJV-Thüringen-Geschäftsführer Sebastian Scholz. „Die Freiheit der Presse ist im Grundgesetz festgeschrieben. Wer Journalistinnen und Journalisten angreift, greift unsere Demokratie an und damit uns alle.”
Seit mehreren Jahren sei der DJV Thüringen in engem Austausch mit dem Innenministerium, um auf die Situation der in Thüringen arbeitenden Kolleg:innen aufmerksam zu machen, so Heidje Beutel weiter. Ein Austausch, der inzwischen Erfolge zeigt: „Es ist zu beobachten, dass die Polizei mittlerweile deutlich stärker für den Schutz von Reporterinnen und Reportern auf Demonstrationen sensibilisiert sind als beispielsweise noch vor ein paar Jahren“. Ein Weg, den man gemeinsam weitergehen werde.