Pressemitteilung
Wer in der Region nicht präsent ist, geht unter
Foto: Bernd Seydel
Der Deutsche Journalisten-Verband in Thüringen kritisiert den geplanten Stellenabbau bei der BILD, dem auch das Regionalbüro in Erfurt zum Opfer fallen soll. Der Springer-Konzern hatte am Montag verkündet, nahezu alle Regionalbüros in Deutschland zu schließen – rund 200 Arbeitsplätze sollen davon betroffen sein.
„Wer sich aus der Region zurückzieht, wird die Menschen mit seinen Inhalten nicht mehr erreichen“, kritisiert Heidje Beutel, Vorstandsvorsitzende des DJV Thüringen. „Das wiegt auch kein flächendeckendes Netz aus Parlamentskorrespondent:innen auf.“
Die Führungsriege von BILD hatte in einer Mail an die Beschäftigten angekündigt, künftig alle Landesparlamente mit einem BILD-Korrespondenten zu besetzen. Gleichzeitig hieß es in dem Schreiben, man kümmere sich „[…] stärker als bisher darum, was die Menschen wann digital aus ihren Regionen lesen wollen“.
„Regionalkompetenz setzt voraus, dass es Menschen gibt, die sich in den Regionen auskennen und dort ein Netzwerk aufgebaut haben“, so Heidje Beutel weiter. „Ob Digital oder Print – spannende Geschichten findet man nicht vom Schreibtisch in Berlin aus.“
„Die Digitalisierung und die sich rasant verändernde Mediennutzung stellt die Verlage unzweifelhaft vor nicht weniger als existenzielle Herausforderungen“, ergänzt Sebastian Scholz, Geschäftsführer des DJV Thüringen. „Wenn dabei Stellenstreichungen wirklich unvermeidbar sind, dann muss Springer aber seiner Verantwortung als Arbeitgeber gerecht werden und auf Kündigungen verzichten!“
Es sollte durchaus möglich sein, in einem derart großen Medienkonzern alternative Arbeitsplätze für die Kolleginnen und Kollegen zu finden, so Scholz.
Für Rückfragen: Geschäftsführer Sebastian Scholz (Mobil: 0171 8354360)