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Thüringentag Medien & Ethik

Lobbyismus und Transparenz

24.06.2013

Seine achte Auflage erlebt der Thüringentag Medien & Ethik am 28. Juni 2013 im Erfurter Landesfunkhaus des MDR. Er befasst sich in diesem Jahr mit dem Thema „Lobbyismus und Transparenz – Ethik der politischen Kommunikation“. Die Aufgabe der Politik besteht darin, zwischen individuellen Interessen und Interessen des Gemeinwohls zu vermitteln und weithin akzeptierte Entscheidungen zu treffen. Doch die Zielvorstellungen gesellschaftlicher Wohlfahrt und der Weg dorthin sind meist umstritten. Deshalb ist mit der Demokratie untrennbar der Streit zwischen gesellschaftlichen Gruppen, Interessen und Lösungsvorschlägen verbunden. Diese Auseinandersetzung findet teils öffentlich, teils im Verborgenen statt. In der Öffentlichkeit wirken vor allem Massenmedien und Journalisten. Sie informieren die Bürger über politische Ereignisse und Themen. Sie artikulieren Probleme und Wünsche der Bevölkerung und machen sie öffentlich. Sie kritisieren und kontrollieren das politische System, indem sie Missstände ansprechen und aufdecken. Und sie geben Parteien, Politikern und Interessenvertretern ein öffentliches Podium für deren Argumente. Die Medien sind so wichtig geworden, dass häufig der Eindruck entsteht, Politiker und Parteien würden sich nur noch um Symbolpolitik, Medieninszenierungen und Polit-PR kümmern und nicht mehr um politische Entscheidungen. Der 8. Thüringentag Medien und Ethik befasst sich mit Konflikten und Allianzen zwischen Politik, Journalismus und Lobbyismus aus vornehmlich ethischer Perspektive. Es zeigt sich, dass politische Kommunikation in einem Spannungsfeld zwischen Transparenz und Intransparenz steht. Politiker, Journalisten und Lobbyisten sind darin in unterschiedlichen Konstellationen Opfer, Täter und Problemlöser zugleich. Prof. Dr. Werner J. Patzelt (TU Dresden) spricht über das Zusammenwirken von Handlungs-, Rede-, Wahrnehmungs- und Medienwirklichkeit. Mit der Erregungskultur in Deutschland befasst sich Elmar Theveßen vom ZDF. Prof. Dr. Volker Lilienthal (Uni Hamburg) beschreibt die Zwickmühle zwischen Journalismus und Lobbyismus, in der sich die Politik befindet. Die Veranstaltung beginnt 14.00 Uhr, richtet sich an Journalisten/ Journalistinnen, Studierende, Lehrer/Lehrerinnen, Politiker sowie interessierte Bürger und wird angeboten von Prof. Patrick Rössler und Dr. Christoph Werth (Universität Erfurt), Prof. Martin Leiner und Prof. Georg Ruhrmann (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Prof. Wolfgang Schweiger (TU Ilmenau), Anita Grasse (DJV-Landesverband Thüringen), Andreas Postel (ZDF) sowie Jochen Fasco (TLM).

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