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DJV Thüringen

Kritik an Übernahme der Namensrechte "Steigerwaldstadion" durch Mediengruppe Thüringen

29.08.2016

Die Mediengruppe Thüringen (MGT) investiert laut MDR eine niedrige sechsstellige Summe für die Namensrechte am modernisierten Stadion am Steigerwald in Erfurt. Die gute Nachricht: Der traditionsreiche Name des Steigerwaldstadions bleibt erhalten. Die schlechte Nachricht: Dem Kerngeschäft der Mediengruppe, hochwertigem Lokaljournalismus, nutzt das nichts. Die MGT beabsichtigt laut eigener Angaben mit dieser Investition, sich wirtschaftlich breiter aufzustellen. Das lässt man sich in den nächsten Jahren einiges kosten. Befremdlich ist, dass die MGT seit Jahresbeginn ihr Kerngeschäft ausdünnt. „Stellen für Journalistinnen und Journalisten, die Inhalte schaffen, um Zeitungen und Onlinekanäle zu füllen, werden abgebaut. Die Sekretärinnen, die gerade die Verbindung zur Leserschaft herstellen und pflegen, mussten weichen“, erinnert Anita Grasse, Landesvorsitzende des DJV Thüringen an das „Zukunftskonzept“ der Mediengruppe, mit dem gerade sowohl die Redaktionen als auch die Zeitungen selbst umgebaut werden. Unangenehm berührt dabei, dass die Mediengruppe Thüringen beim Namen des Stadions die Emotionen der Erfurter und der Fußballfans ins Feld führt, diese Einfühlsamkeit bei der Durchsetzung ihres eigenen redaktionellen und personellen Zukunftskonzeptes aber offenbar vermissen lässt. Der DJV Thüringen fordert die Mediengruppe Thüringen auf, die Ausweitung der Geschäftsfelder nicht zu Lasten des Kerngeschäfts vorzunehmen. Ohne die tägliche Leistung der Redakteurinnen und Redakteure wäre ein Engagement wie das für das Steigerwaldstadion nicht möglich. „Auch eine Investition in journalistische Qualität, den Freiraum für Hintergrundrecherche und die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter ist aus unserer Sicht nachhaltig und damit wirtschaftlich erfolgreich“, sagt Anita Grasse und ergänzt: „Vor allem aber ist sie dringend notwendig.“

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