Pressemitteilung
Funke druckt nicht mehr für Greiz
Foto: SPS
„Was wir befürchtet haben, tritt nun ein: Thüringen wird offenbar zum Testgebiet für den Rückzug aus der Zustellung der gedruckten Tageszeitung.“ So reagiert die Vorsitzende des DJV Thüringen, Heidje Beutel, auf die jüngste Ankündigung von FUNKE Medien Thüringen. „Statt sich auf die eigenen Stärken als Lokalmedium zu besinnen und den Menschen Lust auf vertrauenswürdigen Journalismus zu machen, versucht die OTZ es mit der Methode ‘Friss oder stirb’.“
Die Ostthüringer Zeitung (OTZ) hatte in dieser Woche angekündigt, einem Teil ihrer Leserschaft in und um Greiz die Tageszeitung künftig nur noch digital zuzustellen. Beim Umstieg sollen Schulungen helfen. Zur „Modellregion der Digitalisierung” wolle man den Landkreis gemeinsam mit Partnern entwickeln, beschreibt der Geschäftsführer von FUNKE Medien Thüringen, Michael Tallai, die Pläne seines Hauses.
„Lokalmedien müssen sich ihrer wichtigen Aufgabe in der Gesellschaft bewusst sein“, so Heidje Beutel. „Journalismus ist eine Säule der Demokratie.“ Wenn Medienhäuser dieser Verantwortung nicht gerecht würden, könnten andere, auch undemokratische Kräfte, die entstehenden Lücken füllen.
„So sieht es wohl aus, wenn ein Medienhaus eine Region aufgibt”, ergänzt Sebastian Scholz, Geschäftsführer des DJV Thüringen. „Eine Zeitung im PDF-Format ist weder attraktiv noch innovativ und erst recht keine Digitalisierungsstrategie.” Dabei würden sich Digitalisierung und Lokaljournalismus keineswegs ausschließen, so Scholz weiter. Denn gerade in Lokalmedien könnten neue Ausspielwege und Produkte erschlossen werden.
Der DJV Thüringen appelliert an die FUNKE-Mediengruppe, Konzepte und Ideen für den ländlichen Raum zu entwickeln und Leserinnen und Lesern zukunftsorientierte Angebote zu machen.
Für Rückfragen: Geschäftsführer Sebastian Scholz (Mobil: 0171 8354360)