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Pressemitteilung

DJV Thüringen: Wer nicht mit der Zeit gehen will...

29.01.2025

Mit einem Forderungspapier stellt Dieter Bauhaus (71), Präsident der Industrie- und Handelskammer Erfurt, moderne und mittlerweile selbstverständliche Arbeitnehmerrechte infrage.

So schlägt er unter anderem weniger Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, eine Beteiligung der Versicherten bei Krankenkosten, Einschränkung der Home-Office-Angebote und eine Aufweichung des Schwangerschaftsschutzes vor. Teilzeit-Arbeitsmodelle würden seiner Ansicht nach genutzt, um Urlaube und Kuren zu machen.

„Mit seinen Äußerungen zu den errungenen Rechten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schadet Herr Bauhaus der Wirtschaft mehr, als dass er ihr nutzt. Wo Fachkräfte Mangelware sind, Arbeitsbelastungen immer mehr zunehmen und Unternehmen auf motivierten und gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen sind, ist die Rolle-Rückwärts keine Hilfe“, sagt der Geschäftsführer der Thüringer Journalistengewerkschaft, Sebastian Scholz.

„Herr Bauhaus zeigt mit seinen Äußerungen, dass er weder Respekt vor der Arbeitsleistung vieler Thüringerinnen und Thüringer hat, noch eine Unterstützung der Unternehmen bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen ist. Wer nicht mit der Zeit gehen will, sollte überlegen, ob es nicht Zeit ist, zu gehen.“

Scholz weiter: „Krank zur Arbeit zu gehen aus Sorge um das Geld, immer und unflexibel für die Arbeit verfügbar sein, gleichzeitig die eigene Gesundheit, die der Kolleginnen und Kollegen sowie der Familie zu gefährden, - das ist nicht die Arbeit der Zukunft. So wird der Fachkräftemangel nicht gelöst.“

Die stellvertretende Vorsitzende des DJV Thüringen, Mariana Friedrich, ergänzt: „Moderne und attraktive Arbeitsplätze sind nur mit einer starken Mitarbeiterschaft zu haben. Engagement für das arbeitgebende Unternehmen und Leistungsbereitschaft erlangen Arbeitgeber:innen mit umfassenden Arbeitnehmerrechten. Statt Druck zu machen und Forderungen zu stellen, sollte mit den Arbeitnehmervertretungen verhandelt werden, wie Arbeiten auch in Zukunft Wertschätzung erfährt.“