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Journalist von LKA-Beamten zum Löschen von Fotos gezwungen

DJV Thüringen verurteilt das Vorgehen der Beamten als unverhältnismäßig und unnötig

09.07.2014

Der Deutsche Journalisten-Verband, Landesverband Thüringen, fordert Aufklärung vom Landeskriminalamt Thüringen, warum ein freiberuflich tätiger Journalist, der vom LKA-Sommerfest berichten wollte, wie ein Schwerverbrecher behandelt wurde. Nach eigener Aussage war der Kollege beim LKA-Sommerfest namentlich akkreditiert. Als er dort mit seinem Mobiltelefon fotografierte, hätten ihn zwei LKA-Beamte angesprochen. In der Folge habe man nicht nur seine Daten erhoben und eine Personenabfrage gestartet. Man habe ihn auch gezwungen, die Fotos auf dem Mobiltelefon zu löschen und Kopien seines Personalausweises einbehalten. „Dieses Vorgehen ist unangemessen und unverhältnismäßig“, kritisiert Anita Grasse, Landesvorsitzende des DJV Thüringen. Selbstverständlich dürften Beamte des LKA im Rahmen des Hausrechts das Fotografieren untersagen. Allerdings hätte ein höflicher Hinweis dafür genügt. „Es war vollkommen unnötig, den Kollegen, der lediglich seinem Beruf nachging, wie einen Verbrecher vorzuführen.“ Schon im vergangenen Jahr wurden mehrfach in Thüringen Journalisten von Einsatzkräften an der Ausübung ihres Jobs behindert. Wie damals fordert der DJV Thüringen auch in diesem Fall von den Verantwortlichen eine Erklärung für ihr Vorgehen. Eine freie Presse ist ebenso wie ein funktionierendes Rechtssystem elementar für unsere Demokratie. Deshalb sollte es auch im Interesse der Einsatzkräfte sein, eine unabhängige, professionelle Berichterstattung zu unterstützen statt sie zu behindern.

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