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MDR-Vergütungsrunde

MDR will Abkoppelung vom ARD-Niveau

08.05.2013

Gestern fand in Leipzig die erste Runde der Vergütungsverhandlungen im MDR statt. Dabei hat die Geschäftsleitung die bisherige Praxis bei den Vergütungstarifverhandlungen aufgegeben. Orientiert wurde sich zuletzt am oberen Rand der bei anderen ARD-Anstalten erzielten Abschlüsse. Damit sollte eine schrittweise Angleichung an das ARD-Niveau erreicht werden. Die Verhandlungsführerin des MDR Frau Göbel hat folgendes Angebot unterbreitet: Im ersten Jahr (ab 1.4.13) eine Erhöhung der Vergütungen um 1,6 %. Für das zweite Jahr dann ebenfalls eine Erhöhung um 1,6 %. Für die freien Mitarbeiter wurden Einmalzahlungen auf Grundlage des Vorjahreseinkommens in Höhe von jeweils 1,6 % angeboten. Die geforderte überproportionale Erhöhung der Mindesthonorare sowie der Sonntagshonorare sind ein absolutes „No-Go“ für den MDR! Zur Anhebung des garantierten Einkommens der freien Mitarbeiter mit Bestandsschutz gab die Geschäftsleitung keine Erklärung ab. Wir sollten zudem mit einer Einmalzahlung von jeweils 500 € für 2013 und 2014 geködert werden. Dies klingt zunächst verlockend, würde jedoch bei künftigen Tarifsteigerungen keine Rolle mehr spielen. Der MDR brachte es tatsächlich fertig, dieses Angebot als mit dem NDR-Abschluss vergleichbar darzustellen (siehe Nachricht vom 6.5.13). Die Argumentation der Geschäftsleitung (angespannte Finanzsituation) kennen wir bereits aus den Tarifverhandlungen der letzten 20 Jahre. Fazit: Das Angebot des MDR ist um fast die Hälfte geringer als der NDR-Abschluss. Die Tarifkommission akzeptiert nicht, dass die MDR-Beschäftigen innerhalb der ARD Mitarbeiter zweiter Klasse werden sollen. 

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