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Gegen Tarifflucht

Journalisten prangern an

25.02.2014

Deutsche Zeitungsverleger am Pranger.

Die Aktion gestern Abend auf dem Erfurter Anger war nicht nur der bundesweite Auftakt, mit dem sich der DJV gegen Tarifflucht und -umgehung wendet. Sie ist zugleich Ermutigung für die Kolleginnen und Kollegen bei der Ostthüringer Zeitung, Thüringer Allgemeine und Thüringischen Landeszeitung, ihre Anstrengungen zur Herstellung der Tarifeinheit zu forcieren. Mit den an die Fassade der Hauptpost projizierten Bildern und dem "Pranger" machten engagierte Kolleginnen und Kollegen auf die Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen in Zeitungsredaktionen aufmerksam.Papier ist geduldig, auch jenes, auf dem der WAZ-Kodex steht. Die WAZ hält sich an Tarifverträge, heißt es dort. Aus der WAZ ist inzwischen die Funke-Mediengruppe geworden. Die Bosse sind geblieben (bis auf einen). Fast 25 Jahre nach der Einheit des Landes schert sie die tarifliche Kluft zwischen Thüringen und NRW nicht. Sie haben andere Sorgen. Der Springer-Deal steht auf der Kippe.Mit der Geduld am Ende ist der DJV und mit ihm Kolleginnen und Kollegen bei den Tageszeitungen der Zeitungsgruppe Thüringen. Bei der Bezahlung ihrer Beschäftigten liegen deren Zeitungsverlage mit ca. 8 Prozent unter dem Flächentarif. Befristete Anstellungen nach Volontariat und/oder freier Mitarbeit und Einstiegsgehälter von ca. 500 Euro unter dem Tarif machen den Beruf unattraktiv und erschweren den jungen Kolleginnen und Kollegen ihre Lebensplanung. Wir stießen auf viele erfreulich interessierte und verständnisvolle Passanten/Leser, die uns und allen Tageszeitungskollegen viel Erfolg im Tarifkampf wünschen. Junge Menschen nahmen den "Pranger" als Abendlektüre mit nach Hause, ältere erinnerten sich an die besseren Tage der Zeitungen.

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