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Journalismus muss Orientierung bieten

18.04.2013

Ein Drittel der Mitgliedschaft arbeitet für Tageszeitungen. Nicht alle tun das exklusiv, weil die Honorarspanne für die Freien zwischen 5 Euro für das Foto und 29 Cent für die Druckzeile liegen dürfte. Die Anwendung der gemeinsamen Vergütungsregeln würde nach Angaben von nicht wenigen Freien zu einer Verdopplung der Honorarumsätze führen. Es knirscht auch im Festanstellungsbereich. Stellenabbau von bis zu 20 Prozent durch Nichtwiederbesetzung freiwerdender Stellen und das Ausbleiben der versprochenen Effekte durch Zusammenlegung von Redaktionen an Doppelstandorten haben die Arbeitsbelastung deutlich erhöht. Negative Folgen daraus sind die Explosion des Krankenstandes und erhebliche Zunahme von Langzeiterkrankungen. Es kommt noch schlimmer. In den Medienhäusern wird kaum oder mangelhaft miteinander kommuniziert. Chefredaktionen binden die Redaktion selten in Neuerungen und Entscheidungen ein. Ob diese Befunde richtig und vollständig sind, diskutieren wir nun in den Redaktionen im Blog und auf Facebook. Ohne zusätzliche Erlöse wird die Tageszeitung als Medium nicht überleben. An dieser Feststellung orientieren sich die Überlegungen und Vorschläge aus dem Kollegenkreis. Die Gratismentalität der Netznetzer kann nur überwunden werden, wenn ein Mehrwert angeboten wird. Der könnte die Fähigkeit der Tageszeitung sein, Orientierung in der Informationsflut zu bieten. Diese Exklusivität ist die Begründung für Bezahlinhalte und Relevanz das wesentliche Kriterium. Es müssen Themen aus der Lebenswelt der Menschen aufgegriffen werden. 

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