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PresseFoto Hessen-Thüringen

Fotos von Profis animieren zum Betrachten und Lesen

08.09.2017

Dr. Andreas Schwarz sprach über die verschiedenen Wirkungen von Fotos und verdeutlichte sie anhand von Bildern aus der Ausstellung.

Schon zum vierten Mal ist die Ausstellung zum Wettbewerb "PresseFoto Hessen-Thüringen" in Ilmenau zu Gast. Die Ausstellungseröffnungen sind jedes Jahr etwas Besonderes, weil Professoren des Instituts für Medien und Kommunikationswissenschaft der TU Ilmenau sich auf verschiedene Weise mit dem Thema Fotografie auseinandersetzen. In diesem Jahr sprach Dr. Andreas Schwarz zu den Gästen der Vernissage in der Uni-Bibliothek der TU Ilmenau. Er leitet kommissarisch das Fachgebiet Public Relations und Technikkommunikation. Studien würden belegen, dass Leserreporter-Fotos häufig dem Bereich Kuriositäten entstammen. Auch Unfälle, Katastrophen, Sex und Erotik seien beliebte Themen der sogenannten Bürgerjournalisten. Beiträge zur politischen Meinungsbildung fänden sich eher selten im Portfolio. Das sei die Domäne der Profis. Das verdeutlichte er an Fotos aus der Ausstellung wie zum Beispiel in der besten Serie "Hier fotografiert der Präsident noch selbst". Fotos von Katastrophen und Gewalt würden besonders lange betrachtet. Bilder reizen auch zum Lesen von Texten. Das sei besonders häufig bei Fotos von Prominenten oder bei kontroversen Themen zu beobachten.Doreen Huth, stellvertretende Vorsitzende des DJV Thüringen, nahm in ihrer Rede die Gäste mit in den journalistischen Alltag. Während sie für ihren Text recherchiere, kümmere sich der Fotograf um die benötigten Bilder. Nicht selten würden abgelichtete Personen fragen, ob sie ein Foto haben können. Dieser Bitte kommen die Bildjournalisten meistens nach. Bei der Frage, ob man auch gleich die Rechnung an die Bilddatei hängen darf, gibt es häufig Reaktionen, die mit Unverständnis oder Sprachlosigkeit beschrieben werden können. "Was, das kostet etwas?", sei eine davon. Ja, es ist die einzige Einnahmequelle von Bildjournalisten. Einige Gäste der Vernissage kannten offenbar diese Situation. In ihren Gesichtern zeigte sich ein vorsichtiges Lächeln.

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