MDR Altersversorgung
DJV fordert 100 % Versorgungsniveau
In der dritten Verhandlungsrunde zur Ausgestaltung der betrieblichen Altersversorgung war in der Kernfrage kaum Bewegung beim Sender zu verzeichnen. Zu Beginn der zähen Verhandlungen verdeutlichten die Gewerkschaften nochmals, dass sie das bisherige Angebot der MDR-Geschäftsleitung mit einem deutlich abgesenkten Leistungsniveau keinesfalls akzeptieren und übergaben einen eigenen Vorschlag. Wir hatten bereits über das Angebot der Geschäftsleitung (Absenkung des Versorgungsniveaus um 30 bis 40 Prozent im Vergleich zum alten Versorgungstarifvertrag) berichtet. Die Verhandlungsführerin auf Seiten des MDR, Verwaltungsdirektorin Astrid Göbel, war nicht gewillt, jene zentrale Frage sofort zu diskutieren. Zunächst solle man die „nachrangigen Punkte“ ansprechen, um diese „zügig abschließen zu können.“ Immerhin stellte Frau Göbel „neue Zahlen“ in Aussicht. In den nun sich über 4 Stunden hinziehenden Verhandlungen stellte sich allerdings heraus, dass auch in einer Vielzahl vermeintlich “nachrangiger Punkte“ kein Konsens besteht. Offen ist z. B. noch immer die Bezugsgröße, wird der Beitrag nur auf die Grundvergütung bezogen oder zusammen mit Zuschlägen und Zulagen gezahlt. Kurz vor dem Ende der Verhandlungsrunde schließlich legte die Geschäftsleitung ein neues Papier vor, in dem von einer Beitragszahlung ab dem 18. Lebensjahr ausgegangen wird, die Prozentsätze aber unverändert blieben. Auf Basis eines Rechnungszinses von 3,5 Prozent lagen diese Zahlen immer noch 15 bis 20 Prozent unter VTV-Niveau! Ein Berufseintritt beim MDR ist jedoch wegen der unterschiedlichen Ausbildungswege vor dem 22. und 28. Lebensjahr gar nicht möglich, durchschnittlich lag er in den vergangenen sieben Jahren jedenfalls bei gut 32 Jahren! Neben der Übertragung sämtlicher Risikofaktoren auf die Beschäftigten soll nun auch noch das Versorgungsniveau abgesenkt werden. Das erklärte gegen Schluss der Verhandlungsrunde Frau Göbel recht deutlich. Wirklich entlastet sei man erst dann, so Göbel, wenn der VTV „nicht mehr valide“ sei und „alle VTV’ler weg sind“.