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MDR Altersversorgung

Die dicken Brocken kommen noch

08.11.2012

Mit einer Annäherung in einzelnen Positionen ging die zweite Verhandlungsrunde zur Ausgestaltung der betrieblichen Altersversorgung zwischen MDR-Geschäftsleitung und Gewerkschaften zu Ende. Die entscheidende Klippe, mit welchen Beiträgen ab welchem Lebensalter die betroffenen Beschäftigten rechnen können, steht aber noch bevor. Zu Beginn der Verhandlungen erläuterte die MDR-Geschäftsleitung im Detail das Modell der beitragsorientierten Leistungszusage. Der MDR sagt den Beschäftigten einen (noch zu verhandelnden) Prozentsatz der jeweiligen Grundvergütung als Beitrag in eine Rückdeckungsversicherung bei der Baden-Badener Pensionskasse (bbp) zu. Aus diesem Beitrag ergibt sich mit dem Garantiezins von 1,75 Prozent eine garantierte betriebliche Rente. Wenn die bbp – wie in den vergangenen fünf Jahren – tatsächlich 3,5 Prozent Zinsen erwirtschaften sollte, ergäben sich Versorgungsleistungen in Höhe von etwa 60 Prozent der VTV-Leistungen. Noch keine Einigung gibt es bei drei wichtigen Punkten: 1. Die MDR-Geschäftsleitung will den Beitrag nur auf der Basis der Grundvergütung (MTV, Ziffer 8.2.) zahlen. Die Gewerkschaften verlangen eine Beitragszahlung auf die gesamte Vergütung (MTV, Ziffer 8.1.). Mehrarbeitsvergütung, Zuschläge und Zulagen dürfen nicht unberücksichtigt bleiben, weil sie oft erheblicher Bestandteil des Einkommens sind. 2. Die von der MDR-Geschäftsleitung angebotenen Beitragssätze von 3,8 Prozent im unteren Einkommensbereich bis 8,2 Prozent am oberen Ende reichen bei weitem nicht aus. Damit werden bereits ohne Berücksichtigung der steigenden Lebenserwartung nur Versorgungsleistungen von (wahrscheinlich) 60% der VTV-Leistungen erreicht. Steigt die Lebenserwartung weiter und kann die bbp 3,5% Zinsen nicht dauerhaft erzielen, dann werden es noch deutlich weniger sein! 3. Die MDR-Geschäftsleitung möchte mit der Beitragszahlung erst ab vollendetem 30. Lebensjahr der Beschäftigten beginnen. Die Gewerkschaften halten das für eine nicht zu rechtfertigende Altersdiskriminierung.

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