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MDR-Vergütungsrunde

Angebot ist eine Beleidigung

27.05.2013

Demonstrationszug zum Streiklokal. Trotz miesen Wetters kamen 90 Beschäftigte vor´s Tor.

90 Kolleginnen und Kollegen des MDR und KIKA folgten heute in Erfurt dem Streikaufruf von DJV und ver.di. Von 9.00 – 11.00 Uhr legten sie die Arbeit nieder. Zum Auftakt der Streikaktion vor dem MDR Landesfunkhaus bezeichnete DJV-Landesvorsitzende Anita Grasse den guten Draht zwischen den Beschäftigten und dem DJV als wesentliche Voraussetzung für die Erfolge in der Interessenvertretung gegenüber der MDR-Geschäftsleitung. In der Agenda 2017 werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als wichtigstes Kapital des Senders bezeichnet. Das Angebot der Geschäftsleitung stelle allerdings für die Beschäftigten eine Beleidigung dar, wurde in der Streikversammlung erklärt. Auch der Hinweis der Verwaltungsdirektorin in ihrer Mail vom vergangenen Freitag, die Einkommenssituation in Mitteldeutschland im Blick zu behalten und darauf zu achten, dass wir uns nicht mit dem Verweis auf andere Regionen Deutschlands von den Beitragszahlerinnen in unserem Sendegebiet entfernen, wurde mit Entrüstung aufgenommen. Es sei redlich, sich innerhalb einer Branche zu vergleichen. Deshalb stünde den MDR- und KIKA-Beschäftigten auch das zu, was bei den Rundfunkanstalten in Köln, Hannover, Stuttgart oder Berlin gezahlt wird. Die Geschäftsleitung hat ihr bisheriges Angebot damit begründet, es stünde immer weniger Geld zur Verfügung. Die vorhandenen Gelder sinnvoller einzusetzen, wäre nach Ansicht der Streikenden die bessere Alternative. Als Beispiele für ineffizientes Wirtschaften nannten sie Termine, die doppelt besetzt würden, ausufernde Bürokratie und eine kaum noch zu überschauende Zahl von Dienstanweisungen, zu viele Sitzungen ohne konkrete Ergebnisse und forderten die Reprivatisierung der MDR-Töchter. Außerdem müssten mehr Auszubildende übernommen werden. Die Streikenden unterstützen ihre Gewerkschaften in der Forderung nach einem deutlich verbesserten Angebot der Geschäftsleitung in der Verhandlungsrunde am kommenden Mittwoch. 

Thüringen