Vergütungsrunde Tageszeitungen
35 Kolleginnen und Kollegen des Freien Worts und der Südthüringer Zeitung im Streik
Streik-Wandertag im Biosphärenreservat Vessertal. Fotos: Doreen Huth
Weil steigende Arbeitsbelastung und seit Jahren geringer werdendes Realeinkommen nicht zusammenpassen, traten 35 Redakteurinnen und Redakteure des Freien Worts und der Südthüringer Zeitung heute in einen ganztägigen Streik. Mit ihnen solidarisierten sich Kolleginnen und Kollegen der HCS Content GmbH. Die Beschäftigten der in Oberfranken ansässigen Firma arbeiten in Redaktionen des Freien Worts, der Südthüringer Zeitung, der Neuen Presse Coburg und der Frankenpost zu Bedingungen, die bis zu einem Drittel unter denen der Stammbelegschaft liegen. Während der Wanderung durch den Thüringer Wald sprachen die Beschäftigten über die stetig wachsenden Anforderungen, über Umstrukturierungen, die als Qualitätsoffensive verkauft werden, über die noch dünner werdende Personaldecke, weil Stellen von altersbedingt ausscheidender Kolleginnen und Kollegen nicht wiederbesetzt werden, über Politik- und Wirtschaftsberichterstattung, die nun aus Hof kommt und nicht mehr aus Suhl. Die Streikenden erwarten von den Verlegervertretern in der nächsten Verhandlungsrunde am 4. Juni ein deutlich besseres Verhandlungsangebot. Wer mit Journalismus Geld verdient, muss die Journalistinnen und Journalisten auch vernünftig bezahlen. Die morgigen Ausgaben beider Zeitungstitel erscheinen mit geringeren Seitenumfängen.